Sammlung

Max Ahrens, Gemälde, Ruderboote am Ufer des Möllner Sees.

Max Ahrens (Hamburg 1898 – 1967 Mölln), Boote auf dem Möllner See (Detail), 1962, Öl auf Holz. © Kreismuseum Herzogtum Lauenburg.

Von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart

Von  Funden aus der Stein-, Bronze- oder Slawenzeit über Objekte und Archivstücke des geistlichen oder bürgerlichen Lebens in der Region bis hin zu Zeugnissen der deutsch-deutschen Grenzgeschichte der jüngsten Vergangenheit reicht die Sammlung des Kreismuseums Herzogtum Lauenburg.

Wir arbeiten aktuell daran, unsere Sammlung zu digitalisieren. Bald finden Sie hier Objekte aus der Sammlung www.museen-nord.de

Ein Schwerpunkt der Sammlung: Künstler*innen im Herzogtum Lauenburg

Um die Namen Ernst Barlach oder A. Paul Weber werden Sie kaum herum kommen, sobald Sie beginnen, sich mit der Region zu beschäftigen. Dagegen drohte der Name und die Person Henny Porten, die einige Jahre in Ratzeburg lebte, in Vergessenheit zu geraten. Dabei war sie eine der gefragtesten Stummfilmschauspielerinnen in der Hochzeit dieses damals neuen Vergnüngungsmediums.
Lassen Sie sich von den Teils hochkarätigen und auch wenig bekannten Künstler*innen aus Ratzeburg, Mölln und dem gesamten Herzogtum Lauenburg überraschen. In den hinterlegten PDF-Dateien finden Sie Biografien und relevante Katalogaufsätze. Bei Ernst Barlach und A. Paul Weber werden Sie für mehr Informationen zu den Webseiten der Künstlermuseen in Ratzeburg weitergeleitet.

Ernst Barlach, Christus in Gethsemane, 1919, Kohlezeichnung, Sammlung Kreismuseum Herzogtum Lauenburg.

Ernst Barlach

(Wedel 1870–1938 Rostock)

In der Dauerausstellung sehen Sie einige Skulpturen und Zeichnungen des Künstlers Ernst Barlach, der in seiner Jugend sechs Jahre in Ratzeburg lebte. Nachdem sein Vater, der Landarzt Georg Barlach, 1884 starb, zogen Ernst und seine Mutter nach Schönberg (Mecklenburg).

Außerdem in Ratzeburg Ernst Barlach Museum (externer Link)

Mathilde Block

(Niendorf a.d. Stecknitz 1850–1932 Pinneberg)

Mathilde Block war eine für ihre Zeit und gesellschaftliche Stellung ungewöhnliche Frau, denn sie war nicht nur eine qualitätsvolle Kunstmalerin, sondern in ihrem gesamten Werdegang ungewöhnlich emanzipiert und couragiert.

PDF Mathilde Block

Mathilde Block, Gemälde Landschaftsrat von Walcke-Schuldt auf Goldensee, 1887.
Ingeborg Bukor, Der zufriedene Bürger, 1984, Kalkstein.

Ingeborg Bukor

(Wien 1926–1986 Lübeck)

Ingeborg Bukors figürliche Arbeiten besitzen einen unverwechselbaren Charme. Ihre scharfsichtige Beobachtungsgabe, kombiniert mit einer freundlich-ironischen Betrachtung des Beobachteten entspricht die technische und formale Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit, mit der sie ihre Arbeiten ausführt – was sich auch in den abstrakten Arbeiten wiederspiegelt.

PDF Ingeborg Bukor

Karl Gatermann

(Mölln 1883–1959 Ratzeburg)

Karl Gatermann ist als Maler Norddeutscher Landschaften von großer regional Bedeutung. Besonders seine Innenansichten von Lübecker Häusern sind wichtige Zeitdokumente, da viele der Häuser beim Bombenangriff Palmarum 1942 zerstört wurden.

PDF Karl Gatermann

Karl Gatermann, Gemälde.
Ölgemälde mit Blick über den Domsee von Bäk auf die Dominsel an einem Sommertag.

Ida und Hedwig Giesecke

(Ida Giesecke, Ratzeburg 1866–1942 Wernigerode / Hedwig Giesecke, Ratzeburg 1890–1967 Offenburg)

In der Sammlung befinden sich 25 Gemälde und Zeichnungen der beiden Pastorentöchter. Ida studierte in München, unternahm Studienreisen nach Skandinavien und Schottland und war mit ihren Arbeiten auf Ausstellungen des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins vertreten. Hewig widmete sich der Porträtmalerei. In der Sammlung befindet sich aber auch eine Küstenlandschaft, die während ihrer Brasilienreise 1924 entstand.

PDF Ida und Hedwig Giesecke

Karlheinz Goedtke

(Kattowitz 1915–1995 Mölln)

Karlheinz Goedtkes erster überregional beachteter Auftrag war die Plastik des Till Eulenspiegel 1950 für Mölln. Auch der „Taschenmann“ in Ratzeburg oder „Der Segler“ am Kieler Ostseekai wurden touristische Wahrzeichen. Insgesamt schuf Goedtke über 200 Großplastiken.

PDF Karlheinz Goedtke

Karlheinz Goedtke, Skulptur, Kraniche, Ausstellungsansicht.
Friedrich-Franz Pingel, Gemälde, Detail.

Friedrich-Franz Pingel

(Malchow 1904–1994 Bäk)

Sein Studium absolvierte Friedrich-Franz Pingel an der Staatlichen Kunstschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg bei Georg Tappert, Willy Jaeckel, Rudolf Großmann und Konrad von Kardorff. Von 1931 bis 1953 arbeitete er als Kunsterzieher am Gymnasium in Malchin und war Mitglied im Mecklenburgischen Künstlerbund.

PDF Friedrich-Franz Pingel

Henny Porten

(Magdeburg 1890–1960 Berlin/West)

Sie war nicht nur die erste, sie war die deutsche Stummfilm-Diva schlechthin. Ihr Ruhm war in den Zwanziger Jahren ebenso extrem wie ihr Fall ins Vergessen nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwölf Jahre lebte Henny Porten in Ratzeburg.

PDF Henny Porten

Henny Porten, Porträt.
A. Paul Weber, Wie sagen wir's dem Volke, 1943, Lithographie.

A. Paul Weber

(Arnstadt 1893–1980 Schretstaken)

Der Lithograph, Maler und Zeichner zeitkritischer und bis heute aktueller satirischer Darstellungen lebte 45 Jahre im Herzogtum Lauenburg. In der Dauerausstellung des Kreismuseums Herzogtum Lauenburg sind einige Lithographien des Künstlers ausgestellt. Das zweite Kreismuseum in Ratzeburg, das A. Paul Weber-Museum zeigt sein Gesamtwerk.

Mehr auf der Seite des Kreismuseums A. Paul Weber-Museum (externer Link)

Jean Louis Wensel

(Mölln 1825–1899 Berlin)

Jean Louis Wensel studierte an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen und arbeitete in dieser Zeite bereits als Blumenmaler für die Königliche Porzellanmanufaktur Kopenhagen. Aber auch neuen Medien gegenüber war er aufgeschlossen. Wensel eröffnete 1867 in London ein Fotostudio.

PDF Jean Louis Wensel

Jean Louis Wensel, Zeichnung.

DAS SAMMLUNGS-HIGHLIGHT VON EMILY

Emily hat ihr 14-tägiges Schulpraktikum im Februar 2023 im Kreismuseum Herzogtum Lauenburg absolviert:

„Das Bild Hexenritt von Ernst Barlach ist vor genau 100 Jahren entstanden und in der Dauerausstellung vom Kreismuseum Herzogtum Lauenburg zu sehen. Es ist ein Holzschnitt aus Ernst Barlachs Buch Walpurgisnacht und inspiriert von dem Text aus Goethes Faust.
Abgebildet ist der Hexenberg, dessen Gipfel aussieht wie ein grinsender Teufel. Man sieht viele Hexen auf Besen und auf einer Ziege reiten. Das Wetter ist stürmisch. Am unteren Bildrand stehen Faust und Mephisto und beobachten das Geschehen.
Das Bild finde ich besonders interessant, da es viel zu sehen gibt. Etwas erschreckend finde ich die düstere Atmosphäre, doch dadurch wird das Bild erst so spannend.“

Ernst Barlach, "Hexenritt", 1923, Holzschnitt

Ernst Barlach (Wedel 1870–1938 Rostock), Hexenritt, 1923, Holzschnitt. © Kreismuseum Herzogtum Lauenburg.